Gabelstapler: Unterschiede zwischen E-Staplern und Staplern mit Verbrennungsmotoren

Gabelstapler sind in vielen Bereichen unentbehrliche und wichtige Arbeitsgeräte, die je nach Einsatzgebiet mit unterschiedlichen Antriebsarten ausgestattet sind. Jede dieser Antriebsarten hat ihre spezifischen Vor- und Nachteile sowie Möglichkeiten und auch Grenzen. Vor der Auswahl des richtigen Antriebs ist es daher wichtig, sich umfassend zu informieren und sich über die Anforderungen an den Stapler Gedanken zu machen. Der Unterschied zwischen Elektroantrieben und Verbrennungsmotoren ist dabei eines der wichtigsten Kriterien. Schließlich gibt es zwischen diesen Antriebsarten zum Teil gravierende Unterschiede.

Welche Vorteile haben Elektrostapler?

Die Elektromobilität spielt heute eine sehr wichtige Rolle, und das nicht nur im Straßenverkehr. Auch im Bereich der innerbetrieblichen Logistik ist sie ein sehr bedeutender Faktor, und das schon wesentlich länger als auf der Straße. Elektrostapler gibt es schon seit vielen Jahren. Die ersten Modelle waren noch mit Bleiakkumulatoren ausgestattet und wiesen ein entsprechend hohes Gewicht auf. Dies war jedoch nicht unbedingt nachteilig, da ein Stapler, ganz im Gegensatz zu einem anderen Elektrofahrzeug, ein gewisses Gewicht haben muss, um entsprechend schwere Lasten tragen zu können, ohne dabei zu kippen. Die heutige Verwendung von Lithiumionenakkus hat meist eher andere Gründe, nämlich eine deutlich gesteigerte Kapazität und Leistungsfähigkeit. Dies ist schließlich wichtig für die Ausdauer der Lastenträger. Doch nun zu den Vorteilen, die zum größten Teil klar auf der Hand liegen:

  • keine Abgasemissionen
  • deutlich geringerer Geräuschpegel
  • wesentlich flexiblerer Einsatz durch die Verwendung von Elektromotoren
  • modernes Energiemanagementsystem in neueren Modellen
  • individuell angepasste Sicherheitskonzepte in Elektrostaplern
  • Verwendung von Ökostrom bzw. Strom aus erneuerbaren Energien möglich
  • wesentlich wartungsärmer als die Modelle mit Verbrennungsmotoren
  • keine Lagerung von Kraftstoffen oder Motorölen notwendig
  • die Akkus lassen sich quasi überall aufladen, wo Strom zur Verfügung steht

Infos zu den wichtigsten Vorteilen und Eigenschaften der Elektrostapler

Momentan gibt es schon beinahe einen Konkurrenzkampf zwischen den elektrischen und mit Verbrennungsmotoren angetriebenen Gabelstaplern. Trotz der vielen Vorteile der mit einem Elektroantrieb versehenen Lastenesel tun sich viele Unternehmen noch schwer mit einer Kaufentscheidung, und das nicht ohne Grund. Schließlich ist die Entscheidung aufgrund der geänderten Eigenschaften der Elektromodelle nicht gerade leichter geworden. Ein wesentlicher Faktor dürfte sicherlich der umfangreiche mögliche Einsatz der Elektrostapler sein. Dies gilt vor allem dort, wo ein geringerer Geräuschpegel gewünscht oder notwendig ist und keine Abgasemissionen entstehen sollten. Genau genommen geht es um eine entsprechende Flexibilität den Einsatz der Gabelstapler betreffend. Der emissionsfreie Betrieb macht vor allem die Inneneinsätze in vielen Fällen erst möglich. Dies gilt auch für die Motorengeräusche und Vibrationen, die nicht nur das Umfeld im direkten Arbeitsbereich belasten, sondern auch die Mitarbeiter, die den Gabelstapler bedienen. Die Elektromodelle enthalten deutlich weniger bewegliche Teile, was sie wartungsärmer und weniger anfällig für Reparaturen macht. Kraftstoffe, Öle oder sonstige Betriebsstoffe sind entweder gar nicht notwendig oder werden deutlich geringerer Menge benötigt wie etwa die Schmierstoffe.

Geringere Betriebskosten und keine Abfallstoffe

Der geringere Wartungseinsatz verringert natürlich auch die allgemeinen Wartungskosten und die nicht zu unterschätzenden Ausfälle der Stapler während einer Wartung oder Reparatur. Es entstehen deutlich weniger Abfallstoffe wie Kraftstoffreste, Ölreste sowie andere Flüssigkeiten wie etwa Kühlflüssigkeit. Die Betriebskosten sind in der Regel außerdem deutlich geringer als bei den Modellen mit Brennstoffmotoren, da vor allem die fossilen Brennstoffe in den letzten Jahren deutlich im Preis gestiegen sind.

Was vor und bei der Anschaffung von Elektrostaplern beachtet werden sollte

Allerdings sollte auch der Faktor der etwas höheren Anschaffungskosten berücksichtigt werden. Je nach Einsatzgebiet und Einsatzhäufigkeit amortisieren sich allerdings diese Aufgaben während der gesamten Lebensdauer des Elektrostaplers sehr schnell wieder. Wichtig ist auch die Bereitstellung eines abgesicherten Batterieladungsplatzes, die häufig von offizieller Stelle gefordert wird, außerdem eine Schulung der Mitarbeiter, die den Elektrostapler aufladen, warten und bedienen. Einige der Maschinen sind zudem nicht für Außeneinsätze geeignet, nicht zuletzt wegen der möglichen Einflüsse durch Feuchtigkeit. Natürlich gibt es auch hier Ausnahmen in Form von Gabelstaplern, die speziell für den Einsatz unter den Witterungsbedingungen ausgerüstet sind und problemlos auch in durch Spritzwasser gefährdeten Bereichen genutzt werden können.

Anschaffungs- und Betriebskosten von Gabelstaplern mit Verbrennungs- und Elektromotoren

Natürlich verursacht ein Gabelstapler weitaus mehr Kosten als nur den tatsächlichen Kaufpreis. Allerdings sollte natürlich auch dieser berücksichtigt werden. Je nach Antriebsart und möglicher Tragkraft ergeben sich anhand von Beispielen folgende Anschaffungskosten:

  • Elektro: etwa 18.00 bis 25.000 € bei einer Tragkraft von bis zu 2,0 t, 25.000 bis 40.000 € bei einer Tragkraft von bis zu 3,5 t und ab 40.000 € bei einer Tragkraft von mehr als 3,5 t
  • Diesel: etwa 15.000 bis 20.000 € bei einer Tragkraft von bis zu 2,0 t, 20.000 bis 30.000 € bei einer Tragkraft von bis zu 3,5 t und ab 30.000 € bei einer Tragkraft von mehr als 3,5 t
  • Gas: etwa 16.000 bis 22.000 € bei einer Tragkraft von bis zu 2,0 t, 22.000 bis 35.000 € bei einer Tragkraft von bis zu 3,5 t und ab 35.000 € bei einer Tragkraft von mehr als 3,5 t

Ein wesentlich höherer Faktor sind die Kosten für Energie und Service, die im Laufe der Lebenszeit eines Gabelstaplers entstehen. Der größte Faktor ist dabei das Personal, da der Stapler sowohl gewartet als auch bedient werden muss. Die Energiekosten und die Materialkosten für die Wartung machen dabei in etwa so viel aus wie die Anschaffungskosten. Hieraus werden die enormen Kosten deutlich, die ein solcher Stapler verursacht. Allerdings amortisiert sich ein höherer Anschaffungspreis sehr schnell, wenn eine bessere Technik für einen höheren Nutzen und geringere laufende Kosten sorgt. Dies ist bei einem Elektrostapler der Fall, wie bereits in den vorherigen Absätzen erläutert. Die laufenden Kosten bei der Verwendung von Elektroantrieben können nochmals gesenkt werden, beispielsweise durch die Verwendung einer eigenen Fotovoltaik. Es ist durchaus sinnvoll, über die Verwendung von eigener Fotovoltaik nachzudenken, nicht zuletzt auch wegen der steigenden Stromkosten bei der Verwendung von Elektroantrieben in Staplern statt herkömmlicher Verbrennungsmotoren, wenn eine Umstellung auf neue Staplermodelle ansteht.

Innen- und Außeneinsatz der Elektrostapler

Der vorgesehene Einsatzort ist ein sehr wichtiger Aspekt der Auswahl eines Antriebs. Schließlich gilt der Einsatz eines Elektrostaplers gerade im Bereich von geschlossenen Gebäuden als vorteilhaft, nicht zuletzt wegen der Geräusche, Abgase und der nicht selten vorhandenen unangenehmen Gerüche durch Öle oder die Entstehung der Hitze. Diese ist übrigens ein weiterer wichtiger Faktor, der innerhalb von Gebäuden eine wesentliche Rolle spielen kann. Elektrostapler kommen häufig in wettergeschützten Arbeitsbereichen zum Einsatz wie etwa in solchen mit einer Überdachung oder in geschlossenen Innenräumen. Hier arbeiten sie im Vergleich zu mit Gas oder Diesel betriebenen Exemplaren völlig abgasfrei und meist auch deutlich leiser. Besonders gut geeignet sind diese Stapler auch in Hallen, die einen ebenen und glatten Boden aufweisen. Bei der Auswahl sollte beachtet werden, dass diese Gegebenheiten sich deutlich auf die Arbeitsdauer pro Batterieladung auswirken. Schließlich beanspruchen Unebenheiten in der Arbeitsfläche den Antrieb und damit die Batterie wesentlich stärker, dazu gehören Arbeitsvorgänge wie das Befahren von Rampen oder die Arbeiten am Regal. Gegebenenfalls muss eine Tauschbatterie mit eingeplant werden, wenn ein Stapler in diesen Bereichen mit einem verstärkten Energiebedarf eingesetzt werden soll. Alternativ eignen sich auch Stapler mit leistungsstarken Lithiumionenakkus und speziellen Schnellladestationen. In diesem Fall sind die Arbeitsgeräte auch im Falle einer leeren Batterie sehr schnell wieder einsatzbereit. Für den Einsatz draußen eignen sich meist eher die mit einem Verbrennungsmotor ausgestatteten Modelle, da die Elektronik im Allgemeinen als relativ empfindlich gilt, gerade was den Einsatz in feuchten Umgebungen (wie auch im Außenbereich) angeht. Es gibt allerdings auch spezielle Modelle, die für den Einsatz in solchen Bereichen geeignet sind. Allerdings kosten diese natürlich auch entsprechend mehr.

Ladezeiten und Tankzeiten

Die Arbeitsgeräte mit Verbrennungsmotoren liegen bei der maximalen Einsatzzeit meistens vorne. Das hat natürlich seinen Grund, schließlich dauert der Austausch einer Gasflasche oder das Auftanken an der Zapfsäule bei einem Stapler mit Dieselmotor wesentlich weniger lange als das Aufladen einer Batterie, selbst wenn dieses mit einer Schnellladestation erfolgt. Dieser Faktor sollte vor allem dann berücksichtigt werden, wenn zum Beispiel ein Stapler im Dreischichtbetrieb eingesetzt werden soll und praktisch keine Zeit für längere Ausfälle an der Ladestation zur Verfügung steht. Hier ließe sich der Einsatz solcher Arbeitsgeräte nur dann realisieren, wenn Wechselbatterien oder weitere Stapler zur Verfügung stehen, was wiederum enorme Kosten verursacht.

Fazit zum Thema Verbrennungsmotor und Elektroantrieb bei Gabelstaplern

Gabelstapler mit Elektromotoren bieten tatsächlich zahlreiche Vorteile, die allerdings durch einen höheren Anschaffungspreis erkauft werden müssen. Dieser kann sich allerdings bereits nach relativ kurzer Zeit rechnen, wenn man bei der Anschaffung auch die Verwendung der Geräte und die jeweiligen Einsatzbedingungen berücksichtigt. Hier vorschnell eine Entscheidung zu treffen, kann teuer werden. Deshalb will die Auswahl des richtigen Antriebs gut überlegt sein. Es kommt tatsächlich immer auf den individuellen Einzelfall an.