Reifenkennzeichnung – diese Informationen hält sie bereit

Die Reifenkennzeichnung ist von Reifenmodell zu Reifenmodell unterschiedlich. Das heißt, Reifen tragen verschiedene Bezeichnungen und auch Symbole. Die Reifenbezeichnungen helfen den Verbrauchern dabei den richtigen Reifen zu finden. Welche Reifen verwendet werden dürfen, steht in den Fahrzeugpapieren bzw. dem Fahrzeugschein bzw. dem Fahrzeugbrief. In der Zulassungsbescheinigung Teil 1 geht dies aus den Zeilen 15.1 und 15.2 hervor. Dabei ist es aber so, dass die eingetragenen Reifengrößen nicht mit der tatsächlich montierten Reifendimension übereinstimmen müssen. Welche Reifengrößen sonst noch aufgezogen werden können stehen im sogenannten CoC-Dokument, dem Certification of Conformity unter den Ziffern

  • 32 – Bereifung der Räder
  • 50 – Bemerkungen

Beim CoC handelt es sich um einen wesentlichen Bestandteil der Fahrzeugunterlagen, das beim Händler angefordert werden kann. Von diesen Angaben abweichende Reifengrößen dürfen nicht montiert werden.

Mehr darüber gibt es hier 

Kriterien bzw. Faktoren, die zur Reifenbezeichnung gehören

Reifenbreite

Bei der Reifenbreite handelt es sich um eine Angabe in Millimetern. Bei Reifen für PKWs, auch für Offroadreifen, reichen die Querschnittsbreiten von minimal 125 mm bis ca. 335 mm, wobei die Breiten in 10-mm-Schritten steigen. Abhängig ist die Reifenbreite von der Breite der Felge, auf die der Reifen montiert ist. Dabei erlaubt es die Normung der Reifen, dass die meisten Reifen auf Felgen verschiedener Breiten montiert werden können. Bei verschiedenen Fahrzeugen sind nur Reifen in der Kombination mit bestimmten Felgen zulässig.

Höhen-Breiten-Verhältnis

Bei dieser Größe was die Reifenbezeichnung angeht, geht es vor allem um das Verhältnis der Reifenhöhe zur Reifenbreite in Prozent. Die Zahl 70 bedeutet dabei, dass der Reifenquerschnitt eine Höhe von 70 Prozent der Reifenbreite hat. Und die Zahl 50 bedeutet, dass die Reifenhöhe halb so groß ist wie die Reifenbreite. Ein solcher Reifen wird auch als 50er Reifen bezeichnet. Mit einem fallenden Verhältnis, wie 215/45, ist die Reifenflanke niedriger und ein typisches Erscheinungsbild von einem sportlichen bzw. getunten Reifen.

Die Reifenkennzeichnung sagt viel aus 

Reifenbauart

Die Bezeichnung R steht für Radial, was häufig auch ausgeschrieben wird, wobei der Reifen als Radialreifen bezeichnet wird. Hier handelt es sich um eine recht übliche Bauart, die über radial angeordnete Karkassfäden verfügt, die den Reifen stützen wie ein Skelett. Die früher verwendeten Diagonalreifen- kurz bezeichnet mit D – werden heute nur noch für Oldtimer verwendet.

Für den Fall, dass dem Buchstaben R ein F folgen sollte, handelt es sich um einen Run-Flat- bzw. Notlaufreifen. Auch hierzu gibt es entsprechende Vorschriften. So darf keine Mischbereifung aufgezogen werden. Dies ist auch bei Offroadfahrten nicht zulässig bzw. empfehlenswert.

Felgendurchmesser

Die Zahl nach den Buchstaben bei der Reifenbezeichnung steht für den Felgendurchmesser. Diese Größe wird gemessen an dem Ring, auf dem der Reifenwulst an der Felge aufliegt. Dieses Maß wird mit Zoll angegeben. Die gängigen Maße sind dabei 10 bis 20 Zoll.

Lastindex bzw. Tragfähigkeitskennziffer

Eine große Rolle spielt bei Reifen auch der Tragfähigkeitsindex bzw. der Lastindex. Als Abkürzung dafür wird LI verwendet. Dieser Index gibt die Belastbarkeit des Reifens an. Zugeordnet ist dem LI-Wert ein Luftdruck von 2,5 bar. Wenn es zu einer Reifendruckreduktion kommt, verringert dies auch die Tragfähigkeit des Reifens. Dieser Index ist neben dem Geschwindigkeitsindex eine wichtige Angabe, welche die maximale Belastbarkeit der Reifen anzeigt. Der Index selbst ist dabei eine Kennziffer, die mit der Hilfe von einer Tabelle einer Radlast in Kilogramm zugeordnet wird. Dabei müssen die montierten Reifen zumindest dem in den Fahrzeugpapieren angegebenen LI entsprechen. Hierbei ist zu beachten, dass höhere Werte zulässig sind. Der LI-Wert hilft vor allem dabei, dass Sprit gespart wird.

Speed-Index

Der Geschwindigkeitsindex oder Speed-Index, auch in seiner Kurzform GSY genannt, bildet bei der Reifenbezeichnung den letzten Buchstaben. Ein T steht zum Beispiel für 190 km/h und der Speed-Index H für mehr als 210 km/h.

Laufrichtungsbindung

An der Reifenflanke befindet sich mehrere Bezeichnungen. Hierzu gehört auch die Laufrichtung bzw. der Laufrichtungspfeil. Diese Bezeichnung gibt die Drehrichtung der Reifen an. Das heißt auch bei der Reifenmontage ist entsprechend die Dreh- bzw. die Laufrichtung von einem Reifen zu beachten. Es gibt Reifenmodelle bzw. Reifentypen, die auf der Flanke über die Aufschrift „Außenseite“ bzw. „Out-Side“ verfügen. Die Profile von diesen Reifen sind so gestaltet, dass die Reifen ein ungleiches Profilbild haben auf der rechten und der linken Seite.

Tubeless

Reifen für PKWs sind zudem als „schlauchlos“-Typen gekennzeichnet. Das bedeutet, dass das Einziehen von einem Schlauch überflüssig bzw. nicht zulässig ist.

M+S Reifen

Ganzjahresreifen oder M+S Reifen besitzen auch eine entsprechende Kennzeichnung. Allerdings ist zu beachten, dass die bisherige Bezeichnung „M+S“ nicht mehr ausreicht. Ausschlaggebend ist entsprechend dem neuen EU-Reifenlabel das „Alpine“-Symbol. Es handelt sich hier um ein dreigezacktes Bergpiktogramm mit der Schneeflocke in der Mitte.