Runderneuerte Offroadreifen entlasten die Umwelt

Reifen haben eine wichtige Rolle. Sie sind für den Kontakt zwischen Fahrzeug und Fahrbahn zuständig. Doch Reifen unterliegen einem Verschleiß durch das Fahren von tausenden Kilometern. Braucht man nun neue Reifen für sein Fahrzeug so kann man durchaus auch auf runderneuerten Offroadreifen zurückgreifen, anstatt einen Satz nagelneuer Reifen zu kaufen. Beim Erwerb runderneuerter Reifen ist spielen ökologische und ökonomische Faktoren eine Rolle.

Neue Schale, alter Kern

Um zu verstehen, was ein runderneuerter Offroadreifen ist, muss man sich das Produktionsverfahren genauer ansehen. Runderneuerte werden aus Altreifen gemacht. Man benutzt hier das Grundgerüst, die Karkasse. Das Profil des Reifens wird nicht benötigt sondern millimetergenau abgefräst.
Die aufgeraute Karkasse ist nun bereit, beschichtet zu werden. Der einzige Unterschied zwischen runderneuerten Geländereifen und normalen Autoreifen ist die Menge an Gummi. Wenn man sich das Profil eines Geländereifens ansieht wird das auch schnell klar. Im nächsten Arbeitsschritt werden die beiden Komponenten vulkanisiert - das Gummimaterial wird in der Form bis auf eine Temperatur von 160° heiß gemacht und verschmilzt unter einem Druck von 15 bar mit der aufgerauten Karkasse. Wenn der Reifen fertig gebacken ist kühlt er ab und das neue Profil ist so fest mit der Karkasse verschweißt wie bei einem Neureifen.

Runderneuerte Reifen sparen 80 Prozent Gummi und Erdöl

Altreifen sind eine große Belastung für die Umwelt. Werden die Altreifen weiter genutzt sind die Berge an Altreifen entsprechend kleiner. Der große Vorteil fällt bei der Umweltbilanz auf:

Runderneuerte Offroadreifen verbrauchen bei der Herstellung nur 10 Kilo Gummi statt 50 Kilo. Entsprechend weniger Naturkautschuk wird benötigt. Auch beim Erdöl ist der Bedarf entsprechend kleiner. Statt 25 Liter werden nur 5 Liter verbraucht.

Das ist ein deutliches Plus also, was für runderneuerte Offroadreifen spricht. Die Umweltbelastung ist deutlich geringer.

  • runderneuerte Reifen sind bis zu 50% preiswerter
  • runderneuerte Reifen entlasten die Umwelt

Bei normalen Autoreifen haben die Runderneuerten nur einen Marktanteil von fünf Prozent. Das liegt hauptsächlich daran, dass Reifen durchschnittlich 4-5 Jahre halten, wenn man nicht so viel fährt.
Bei LKW-Reifen sieht das anders aus. Diese sind ja ständig auf der Straße. Hier sind ungefährt 30 Prozent der Reifen runderneuert. Das ist ein exzellenter Wert für die Umwelt. Die Antwort liegt in der Verwendungsweise. LKWs fahren, im Gegensatz zu den herkömmlichen Fahrzeugen, schleichend über die Straßen: die Reifen sind für monotone Geradeausfahren konzipiert und müssen keinen großen seitlichen Reibungskräften standhalten können, geschweige denn Fahrten jenseits der 120 km/h-Marke. Hier kann man bedenkenlos auf preiswertere runderneuerte Reifen zurückzugreifen. Bei Winterreifen verhält es sich ähnlich. Hier hat man geringere Geschwindigkeiten. Gleiches gilt für Ganzjaresreifen, die vornehmlich im Stadtverkehr eingesetzt werden.

Nicht nur beim Preis sparen

Doch kommen wir nun auf den ökonomischen Aspekt zu sprechen. Der Preis der wiederbelebten Reifen ist sicherlich ein für viele Käufer attraktiver Aspekt. Vor allem in Bereichen, in welchen ein schneller Verschleiß die Regel ist, kann sich ein solcher Reifen lohnen – das erklärt die Beliebtheit runderneuerter Geländereifen oder Offroadreifen.

Runderneuerte Reifen sind besser als ihr Ruf

Wenn man sich die Argumente der meisten Neureifenkäufer vor Augen hält, die hauptsächlich Sicherheitsbedenken beinhalten, machen sie spätestens im Flieger Richtung Urlaub ein dummes Gesicht. Jeder dritte (!) Flugzeugreifen ist runderneuert. Für Flugbetriebe wäre es schlicht zu teuer, nach wenigen Landungen bereits werksneue Reifen anzuschrauben: Der Abrieb bei der Landung, der an den tiefschwarzen Auftritts- und Bremsspuren zu erkennen ist, zeigt den hohen Grad der Abnutzung. Karkassen dieser Dimensionen werden bis zu siebenmal genutzt, mitunter weil sie um ein Vielfaches stabiler konstruiert sind als Fahrzeugkarkassen.

Da es bei Offroadfahrten oft scharfe Steine, spitze Kanten und tiefe Schlaglöcher gibt, die neuen Reifen ziemlich schnell böse zusetzen würden, lohnt es sich, runderneuerte Geländereifen zu nutzen – gut für Geldbeutel und Umwelt.

Zudem spielen Reifenplatze beim Offroadfahren kaum eine Rolle. Die Gefahr beim Autofahren rührt aus der Geschwindigkeit. Hier muss man immer den richtigen Luftdruck haben. Verliert ein Reifen Luft so entstehen beim Fahren Walkbewegungen. Der Reifen wird bei jeder Umdrehung durchgeknetet und das heizt den Reifen auf - je schneller man fährt desto stärker ist dieser Effekt.

Ein Reifenplatzer bringt den Wagen in eine schwierige Situation. Geschieht dies bei Tempo 180 kann das sehr gefährlich werden. Im Gelände jedoch reduziert man jedoch sogar absichtlich den Luftdruck um eine bessere Traktion zu haben, aber da ist man auch mit niedrigen Geschwindigkeiten unterwegs.


Richtlinien für Runderneuerte

Der Staat schaut bei der Einhaltung der Sicherheit in der Runderneuerung nicht weg, sondern gibt strenge Vorgaben. So ist es verboten, eine Karkasse, die für PKW vorherbestimmt ist, öfter als ein Mal mit einer Gummischicht zu vulkanisieren. Nach der Benutzung von runderneuerten Laufflächen gelten die Altgummis als endgültig verbraucht und müssen entsorgt werden.

Ein Manko ist, dass bei Runderneuerten oft ein höheres Abrollgeräusch vorhanden ist - die Reifen sind etwas lauter.

Jetzt kommt jedoch das "Aber", denn die Verwendung von Geländereifen ist eine ganz andere als die von einem PKW-Reifen. Während man mit dem Autoreifen oft mit hoher Geschwindigkeit über die Autobahn fährt, ist die Geschwindigkeit beim Offroaden oft nur Schritttempo. Man fährt in langsamen Tempo durch Wald und Flur. Zudem haben Geländereifen oft ein sehr grobes Profil mit dem sich hohes Tempo auch von selbst verbietet. Mit einem Geländewagen bzw mit Geländereifen fährt man nicht mit 150 über die Autobahn. Da wären die Vibrationen zu hoch. Das kennt man von Winterreifen, und Offroadreifen haben ein noch viel gröberes Profil als Winterreifen.

Fazit

Vor allem Halter, deren Fahrzeuge einen übermäßig hohen Profil Verschleiß an den Tag legen, profitieren von Runderneuerten. Für Menschen, die ihr PKW hauptsächlich in der Stadt bewegen, sollten diese Reifen aufgrund der geringen Beanspruchung kein Problem darstellen. Neue Reifen sind Runderneuerten normalerweise überlegen, jedoch ist der Unterschied nicht wirklich groß. Und wenn man gerade beim Geländefahren die Umwelt entlasten kann ist das doch ein entscheidendes Argument bei der Kaufentscheidung.