Allradantrieb schafft Vorankommen

Beim Allradantrieb handelt es sich um eine Antriebsart von Fahrzeugen, bei der die Antriebskraft – im Vergleich zu Front- oder Hinterradantrieb – an alle bodenberührenden Räder geleitet wird. Der Allradantrieb verfügt weltweit über verschiedene Bezeichnungen, und zwar

  • AWD (steht für All Wheel Drive)
  • 4WD (bezogen auf 4×4 und daher Four by Four)
  • FWD (eine von 1909 bis 2009 gebräuchliche Bezeichnung in den US für Four Wheel Drive Automobile Company

Dieses Video zeigt, wie sich der Allradantrieb auf Schnee verhält 

Blick in die Geschichte

Im Jahr 1895 war es die Charles F. Caffrey Carriage Company in Camden in New Jersey, USA, in der ein Dampfwagen mit vier kleinen Dampfmaschinen gebaut wurde mit je 3 PS. Dadurch konnte der Caffrey Steam mit Front- als auch mit Allradantrieb gefahren werden. Die erste Serienfertigung mit Allradantrieb schuf im Jahr 1900 Ferdinand Porsche und 1903 wurde der Spyker 60 H.P., das erste Verbrennungsmotor-Automobil mit Allradantrieb, vorgestellt. Der nächste Allrad-Wagen war der F.W.D., der als Nutzfahrzeug verkauft wurde. Die ersten Zugmaschinen mit Allradantrieb wurden ab 1915 von Latil und Renault gebaut und 1934 gab es von Mitsubishi vier Prototypen von einem Cabriolet mit Allradantrieb. Ein Jahr später kam der Tempo G1200 auf den Markt, der von einem Verbrennungsmotor angetrieben wurde. Auch in den 1940er Jahren gab es einige Entwicklungen, die letztlich auch kriegsentscheidend waren im Zweiten Weltkrieg. Ab den späten 1940er Jahren erschienen die ersten zivilen Nutzfahrzeuge am Allrad-Himmel und fanden in der Zeit des Wiederaufbaus in Europa hohen Absatz. 1966 schließlich begann der Allradantrieb seinen Siegeszug als serienmäßiges Straßenfahrzeug – erstmal in Kleinserie, was sich 1972 mit dem Subaru zuschaltbarem Allradantrieb. 1979 kam das erste Fahrzeug mit permanentem Allradantrieb auf den Markt. Heute sind nicht mehr nur Geländewagen und SUVs mit Allradantrieb ausgestattet. Es gibt auch viele Sportwagen, die dank des Allradantriebs über eine erhöhte Traktion und Fahrsicherheit verfügen. Und dann sind da natürlich noch die zahlreichen Geländewagen, mit denen dank des Allradantriebs so manch schwere Offroadstrecke bewältigt werden kann. Denn ein Allradantrieb sorgt für Vorankommen auf der Offroadstrecke.

Einsatzgebiete

Einen Allradantrieb findet man heute bei praktisch allen Fahrzeugen, die für den Einsatz auf unbefestigten Straßen (also abseits asphaltierter Straßen) eingesetzt werden. Hierzu gehören landwirtschaftlich genutzte Fahrzeuge, aber auch Baumaschinen und Quads sowie SUVs, mit denen so mancher Offroadfan auf recht anspruchsvollen Offroadstrecken herumfährt, kommt der Allradantrieb zum Einsatz. Und auch landwirtschaftliche Maschinen besitzen in der Regel einen Allradantrieb, da sie sich – wie Offroadfahrzeuge – auf oftmals matschigem und damit schwierigem Gelände bewegen. Lange Zeit wurde der Allradantrieb allerdings ausschließlich zur Gewährleistung der Geländegängigkeit von Geländewagen genutzt. Erst seit Mitte der 1980er Jahre wird der Allradantrieb für die Fahrdynamikverbesserung auch von anderen Fahrzeugen verwendet.

 

Für die unterschiedlichen Verhältnisse auf Offroadstrecke ist der Allradantrieb sehr nützlich 

 

Grund für Einsatz

Ein Allradantrieb hat viele Vorteile. Dieser Antrieb wird daher aus unterschiedlichen Gründen in verschiedenen Bereich bzw. bei verschiedenen Fahrzeugen eingesetzt. Früher war es einfach so, dass einem Fahrzeug durch den Allradantrieb eine höhere Traktion verschafft wurde, damit es sich auch in schwierigem Gelände gut bewegen lässt. Heute ist es so, dass auch einem SUV eine gewisse Geländegängigkeit zugeschrieben wird. Dies führte dazu, dass ein SUV eben auch auf einem leichten Offroadgelände ohne Probleme bewegt werden kann. Der Allradantrieb verfügt dabei über ein bessere Haftreibung auf dem Boden und verringert den Schlupf des Rades. Dennoch wird ein Allradantrieb vor allem dort bevorzugt für Fahrzeuge, die sich auf schwierigem bzw. unbefestigtem Gelände wie Waldwegen, Feldwegen oder eben auf einer Offroadstrecke bewegen – also abseits der Straße. Der Allradantrieb hat eine höhere Traktion und bietet die Möglichkeit mehr Motorleistung zu übertragen und bietet eine höhere Fahrstabilität.

ESP verringert Vorteil von Allradantrieb

Der Vorteil von einem Allradantrieb verringerte sich allerdings mit der Verbreitung von Fahrdynamikregelungen (ESP). Allerdings haben Fahrzeuge mit Allradantrieb meist einen Front- oder Heckmotor. Bei Mittelmotor-Fahrzeugen lässt sich ein Allradantrieb eher schlecht realisieren. Schwer zu verwirklichen lässt sich Allrad schon bei einem Frontantrieb. Ein Allradantrieb hat für das Fahrzeug allerdings eine bessere Traktion. Und Allradfahrzeuge haben auch einen kürzeren Bremsweg.