Einfluss der Reifen auf den Bremsweg

Die Art der Reifen und ihre Eigenschaften haben einen großen Einfluss auf den Bremsweg – auch auf der Offroadstrecke. Es macht hier nicht nur einen Unterschied, ob es sich um einen Winterreifen oder einen Sommerreifen, einen Ganzjahresreifen, einen AT-Reifen oder einen MUD-Reifen bzw. Offroadreifen handelt. Es gibt noch weitere Faktoren bzw. die speziellen Eigenschaften von einem jeden Reifen, die Einfluss haben können auf die Länge des Bremswegs. Dies gilt auch für das Befahren von Offroadstrecken, wo ebenfalls hin und wieder abgebremst werden muss, auch wenn das nun eine Sache ist, die der Offroadfan überhaupt nicht gerne macht. Dabei hat ein Offroadfan was den Bremsweg angeht insbesondere in Bezug auf die Reifen, die er auf sein Fahrzeug aufzieht, einen großen Einfluss.

So berechnen Sie ganz einfach den Bremsweg 

Profiltiefe

Egal mit welchen Reifen die Offroadstrecke befahren wird, eine nicht unwesentliche Rolle auf den Bremsweg bezogen, spielt die Profiltiefe der Reifen. Die Profilrinnen sollen vor allem dafür sorgen, dass Wasser auf nasser Fahrbahn möglichst schnell zur Seite abgeführt bzw. von den Reifen verdrängt wird. Da selbst auf Offroadstrecken Aquaplaning möglich ist, spielt die Tiefe der Profilrillen eine nicht unwesentliche Rolle. Bei AT- und MUD-Reifen sind diese Rillen besonders stark ausgeprägt. Denn nicht nur Wasser kann bzw. soll verdrängt werden durch die tiefen Rillen, sondern auch Schlamm bzw. Matsch soll sich nicht in den Rillen festsetzen. Und selbst Sand wird durch die tiefen Rillen und ihre Form nach außen geschleudert und setzt sich somit ebenfalls nicht in den Rillen fest. Entsprechend verkürzt eine große Profiltiefe die Gefahr von Aquaplaning und ermöglicht einen recht kurzen Bremsweg, da keine Medien in den Profilrillen hängen bleiben. Offroadreifen und auch AT- und MUD-Reifen weisen dabei mehr als die in der StVO vorgeschriebene Mindesttiefe von 1,6 Millimeter auf. Mit abgefahrenen Reifen – also Reifen mit einer geringen Profiltiefe – sollte daher niemand auf eine Offroadstrecke gehen.

Reifendruck

Nicht zu unterschätzen in Bezug auf den Bremsweg – sowohl auf der Straße, wie auch im Offroadgelände – ist der Reifendruck. Schwach aufgepumpte Reifen erhöhen den Bremsweg. Auf der öffentlichen Straße sind es 10 Prozent je Bar. Auf die Offroadstrecke lässt sich dies nicht übertragen, da es sich bei den Untergründen in der Regel um keinen Asphalt handelt.

Der Reifendruck kann den Bremsweg beeinflussen 

Sommerreifen und Winterreifen

Da viele Offroadfans für das Befahren der Offroadstrecke Fahrzeuge nutzen, mit denen sie auch die öffentliche Straße befahren, ist es nicht selten, dass die Offroadstrecke mit den ganz normalen Sommerreifen oder Winterreifen befahren wird. Winterreifen erzielen zwar bei Matsch, Eis und Schnee ein besseres Ergebnis was den Bremsweg angeht als Sommerreifen, die bessere Bremseigenschaften auf nasser und aufgeheizter Strecke haben. Dennoch weisen ganz normale Sommerreifen und Winterreifen auf der Offroadstrecke nicht gleich gute Bremsergebnisse auf wie auf der asphaltierten Straße, für die sie nun einmal konzipiert wurden. Auch Ganzjahresreifen erfüllen nicht die hohen Ansprüche ans Bremsen, die eine Offroadstrecke bei entsprechenden Untergründen und Witterungsverhältnissen erfordert. Offroadreifen indes verfügen über die entsprechende Profiltiefe und andere Features, die speziell auf die Bedürfnisse einer Offroadstrecke mit wechselnden Untergründen ausgelegt sind und zeigen auch ein gutes Bremsverhalten.

Bremsweg bei Nässe

Bremsen müssen auf nassem Untergrund ist auf einer Offroadstrecke etwas ganz Normales. Mit nassem Untergrund ist hier auch Matsch gemeint, der sich auf nahezu jeder Offroadstrecke befindet – vor allem nachdem es geregnet hat. Dabei ist zu berücksichtigen, dass es zu einer Verlängerung des Bremswegs kommen kann bei einer Abnahme der Tiefe des Reifenprofils. Auf der Offroadstrecke muss bei Nässe der Bremsweg besonders gut kalkuliert werden. Die mathematische Formel für die Berechnung des Bremswegs: Normaler Bremsweg ≈ (gefahrene Geschwindigkeit ÷ 10) x (gefahrene Geschwindigkeit ÷ 10) kann hier nicht angewandt werden. Grund dafür ist, dass es sich bei der Nässe auf einer Offroadstrecke um keine Nässe auf Asphalt handelt. Vielmehr ist die Nässe mit Matsch gleichzusetzen, der sich nach starkem Regen auch noch einige Tage danach auf Feldwegen oder Waldwegen findet, die es auf einer Offroadstrecke üblicherweise gibt. Und Wasserpfützen sind auch nicht selten.

Bremsweg auf Laub

Ein Phänomen, das auch auf der Offroadstrecke auftreten kann – wie auch auf der Straße bzw. auf einem recht gut befestigten Waldweg, den man mit einem SUV in der Regel ohne Probleme befahren kann, ist Laub auf der Strecke. Da die Bäume im Herbst ihr Blattkleid abwerfen fallen die Blätter in einem gewissen Abstand um den Baum herum, ohne dass sie vom Wind weggetragen werden. Ob nun trocken oder nass – Laub kann zu einer glitschigen Angelegenheit auf der Wegstrecke werden und den Bremsweg verlängern. Aus diesem Grund ist es wichtig vor allem im Herbst vorausschauend zu fahren und rechtzeitig abzubremsen. Das gilt vor allem auf einer Offroadstrecke, auf der man sich nicht auskennt. Denn mit Laub bedeckt sein können andere Hindernisse auf einer Offroadstrecke, wie ein Sandloch oder eine Matschkuhle.

Bremsweg auf schneebedecktem Untergrund

Wer eine Offroadstrecke im Winter befährt, der trifft häufig auch auf Abschnitte, die schneebedeckt sind oder auf denen Schneereste liegen. Auch hier gilt: Dieser Untergrund kann den Bremsweg verlängern und der Schnee kann andere Hindernisse verdecken.